In Deutschland haben Frauen freie Wahlmöglichkeiten bezüglich ihrer Bildung und ihres Arbeitsplatzes. Jede kann theoretisch lernen und werden, was sie will und wo sie will – ob Vorstand der BVG (Berliner Verkehrsbetriebe) oder Bundeskanzlerin. Als Frau kann ich mich entscheiden, ob oder wieviel ich nach der Geburt meines Kindes wieder arbeiten möchte. Ich kann mich frei bewegen, darf wählen und schulde niemandem Rechenschaft.
Selbstverständlich? Sogar in Deutschland noch nicht allzu lange.
Um diese unsere heutige Freiheit zu initiieren und durchzusetzen, sind Frauen auf die Straße gegangen. Haben Steine geschmissen. Wurden mit der Guillotine hingerichtet. In Gefängnisse eingesperrt. Verurteilt. Und gesellschaftlich und familiär geächtet.
Ich danke den Suffragetten und allen anderen Frauen, die sich für die Gleichberechtigung der Frauen eingesetzt haben und somit den Grundstein für unsere heutigen Freiheiten gelegt haben.
Aber wir sind noch nicht am Ziel!
Es geht heute nicht mehr um die Frage der Gleichberechtigung sondern der Gleichstellung. Nicht um die Frage, ob wir arbeiten dürfen, sondern in welcher Position und zu welchen Bedingungen – sprich wie weit kommen wir als Frau auf der Karriereleiter und wie werden wir im Vergleich bezahlt?
Zum Vergleich ein paar Zahlen.
Seit 2015 schreibt eine Quote vor, dass es in den Vorständen von “großen” Unternehmen mindestens 30% Frauen geben muss – das sind aktuell 108 Unternehmen.
Der Frauenanteil in den Vorständen der DAX Unternehmen liegt bei 29,2% – wobei als Spitzenreiter die Deutsche Börse mit 41,7% und Volkswagen als Schlusslicht mit 15% rangiert. (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Frauen_in_den_Aufsichtsräten_der_DAX-Unternehmen)
Europaweit liegt Deutschland auf Platz 9 was den Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Wirtschaft angeht. (https://de.wikipedia.org/wiki/Frauenquote)
In Bezug auf Gehälter verdienen Frauen aktuell bei vergleichbarer Tätigkeit und äquivalenter Qualifikation 7% weniger als Männer (bereinigter Gender Pay Gap). Generell verglichen liegt der Unterschied bei 21% – dieser Wert (unbereinigter Gender Pay Gap) liegt höher, da er berücksichtigt, dass Frauen an bestimmte Berufe bzw. Karrierestufen gar nicht erst herankommen.
(https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2016/03/PD16_097_621.html)
Da ist noch Luft nach oben!
Unabhängig davon, ob es in Zukunft weitere Gesetze geben wird, die eine Quote oder Gleichstellung der Bezahlung von Frauen vorsieht, müssen wir nicht darauf warten, dass dies eintritt.
Wir müssen nicht so lange die Hände in unseren Schoß legen.
Wir müssen aber auch nicht mit Steinen schmeißen oder unser Leben riskieren.
Wir können an unserem Verhandlungsgeschick arbeiten.
Über unseren Schatten und den MUT aufbringen, klar und deutlich zu sagen, was wir verdienen wollen.
Dass Frauen sich häufiger bei dem Thema Geld schwerer tun, beobachte ich schon lange: Als ich das erste Mal als angehende Personalleiterin in einem Personalgespräch mit einer Frau saß und das Thema auf das Gehalt zu sprechen kam, durfte ich Zeugin einer seltsamen Verwandlung werden: Die gut qualifizierte und erfahrene Projektleiterin, die schon einige Budgets gestemmt hatte, verwandelte sich in ein unsicheres Reh mit aufgerissenen Augen, welches unruhig auf dem Stuhl herum rutschte und das Zittern in ihrer Stimme nicht verbergen konnte. Ein gefundenes Fressen für den Vorgesetzten, um sie entspannt runter zu handeln.
Ja, ungerecht. Nicht fair.
Aber das muss ja nicht so bleiben!
Seitdem beschäftige ich mich mit dem Thema Verhandlungstaktik und Rhetorik. Und habe heimlich Kolleginnen auf ihre Personalgespräche vorbereitet und ihnen dadurch zu einem angemessenen weil fairem weil gleichem Gehalt wie männliche Kollegen verholfen. Manchen auch mehr.
Mittlerweile bin ich selbstständig und halte u.a. Trainings und Workshops zu dem Thema ab. Sowohl für Angestellte als auch für Selbstständige, denn das Prinzip ist das gleiche.
Ich bin überzeugt, dass wir Frauen jenseits von Quoten und Gesetzesentscheidungen noch einiges selber in der Hand haben, um den Gender Pay Gap zu verringern. Dass wir nicht machtlos sind.
Wenn auch du meinst, mehr zu verdienen und auch mehr verdienen willst und bereit bist, dafür an deiner Taktik zu arbeiten, dann habe ich hier ein paar Tipps für dich.
Ich würde mich freuen, wenn du mit diesen Tipps selbstbewusster und stärker in die nächste Verhandlungssituation hinein gehst. Nimm dir diese Übungen zu Herzen, insbesondere Punkt 5. Wenn du dir hier im Inneren nicht klar bist, wirkt deine Forderung aufgesetzt und gespielt.
Deine feste Überzeugung, dass du diesen Preis wert bist, muss von innen heraus leuchten. Sich in jeder Faser deines Körpers verankert haben. Aus jeder Pore deiner Haut strömen.
Ich bin mir sicher, dass wir noch viel erreichen können und werden.
Denn wir sind ja auch schon sehr weit gekommen – lasst uns weitergehen.
Susannes nächster Verhandlungsworkshop in Berlin ist am 11. Oktober – mit dem Code “FrauimBusiness” erhältst du 10% Rabatt: https://www.eventbrite.de/e/unzufrieden-mit-deinem-einkommen-lerne-verhandeln-tickets-26849378213
Susanne Schwarz ist zertifizierte systemische Life & Business Coach aus Berlin. Sie bietet Einzelcoachings für persönlichen oder berufliche Veränderungsprozesse an und organisiert Coaching-Retreats innerhalb von Deutschland sowie in Surfcamps in Spanien oder Portugal. Zusätzlich unterstützt sie Start-ups in Berlin als Interim HR. In ihren offenen Workshops gibt sie ihr Wissen aus den Bereichen Verhandlung, Selbstmanagement und Lebensvision weiter.
Hier erfährst du mehr über Susanne Schwarz:
Webseite: www.life-business.coach
Facebook: https://www.facebook.com/lebensplanung/
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